Massivholzhaus beim Bau

Holz ist im physikalischen Sinne nicht kompakt; es enthält zahlreiche winzige Hohlräume. Dieses Hohlraumsystem kann durch den kapillaren Effekt (ähnlich der Wurzel einer Pflanze) Feuchte aufnehmen und weitertransportieren. Da die Luft, die uns umgibt nie absolut trocken ist, nimmt das Holz eine gewisse Menge Feuchtigkeit aus der Umgebung auf. Diese Eigenschaft führt dazu, dass in Räumen mit einer hohen relativen Luftfeuchtigkeit, also z.B. im Bad oder in der Küche, massive Holzwände der Raumluft einen Teil der Feuchte entziehen und entweder ins Freie oder in andere Räume leiten.

In demselben Zusammenhang ist auch die wärmespeichernde Eigenschaft des Holzes von großer Bedeutung. Holz hat immer eine warme Oberfläche und kann diese Temperatur über einen langen Zeitraum halten. Das Wärmeempfinden des Menschen setzt sich aus der Raumluft und der Oberflächentemperatur der Raumumschließungsflächen (Wände, Decken, Fenster) zusammen. So fühlt sich ein Fenster oder eine Steinmauer immer kalt an. Dazu kommen Luftbewegung und Luftfeuchte. Je niedriger die Oberflächentemperatur der Raumumschließungsflächen, desto wärmer muss die Raumluft sein, damit die gleiche Behaglichkeit erzielt wird.

Durch die Verwendung von getrocknetem Holz und den völligen Verzicht von Mörtel ist in einem Holzhaus sofort eine trockene, behagliche Wohnatmosphäre gegeben. Im Vergleich dazu benötigt eine Ziegelwand durch den hohen Wasseranteil im Mörtel rund 373 Tage um auszutrocknen, eine Betonwand sogar 1599 Tage. Durch die diffusionsoffene Bauweise und den trockenen Baustoff Holz wird so auch die Gefahr der Schimmelbildung und damit die Schädigung der Bausubstanz und die Gesundheitsgefährdung der Bewohner vermieden.
Holzflächen sind immer angenehm warm und hautfreundlich. So nehmen Holzwände, -decken, und -fußböden die Raumtemperatur an, wodurch die Ableitung der Körperwärme vermieden wird und die Raumlufttemperatur, bei gleicher Behaglichkeit, um rund 2 °C niedriger als im Ziegelbau gehalten werden kann.
Räume verlieren ihre Temperatur hauptsächlich durch die Wärmeleitung von innen nach außen. Holz hat aber einen sehr hohen Wärmedurchlasswiderstand, der dem vieler anderer Baustoffe um ein Vielfaches übersteigt. Dies schütz vor Wärmeverlusten und dient auch dem sommerlichen Wärmeschutz.